Wissen
Gesundheit und Körperpflege
Von wegen schmutziges Mittelalter! Hygiene und Körperpflege war für die Menschen um 1525 sehr wichtig.
Zeit also, mit ein paar Mythen aufzuräumen! Die Hauptfigur unseres Storytellings bei LAUTseit1525, Magdalena Scherer, betreibt immerhin eine Badstube! Wir schauen deshalb hinter die Kulissen: Wie funktionierte eine Badstube? Welche Aufgaben hatten Bader*innen? Und was hat der Glaube mit der Fürsorge um den eigenen Körper zu tun? Schaut mal nach!
Leider kommt heute unser letztes Reel zur #Badstube aus #Wangen 😢 Daher nochmal ein herzliches Dankeschön an das #BadstubenMuseumWangen ❤, das Stadtmuseum Wangen 💕, die Familien Museen Allgäu 💖 und natürlich an die großartige Moderatorin🎤! Es war uns eine Ehre!
An all unsere Follower*innen: Fahrt unbedingt mal hin, Wangen ist immer eine Reise wert 🚐🛴🚄✈🏃♂️🏃♀️
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😴 Wer heute eine #Therme oder ein #Spa besucht, nutzt gerne den Ruheraum, um abzuschalten. Essen und Trinken sollten die Gäste aber besser im Bistro - sonst gibt’s Ärger 😬
🍷 Zu Magdas Zeiten war das anders: Da wurde auch im Ruheraum gegessen und getrunken - die Gäste ließen es sich rundum gutgehen im mollig warmen #Wellness|bereich der #Badstube wie zum Beispiel hier im #BadstubenMuseumWangen ☺
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🥴Zu viel gegessen, zu wenig Bewegung: Alle Jahre wieder greift so manch eine*r ordentlich zu beim weihnachtlichen Festmahl, um sich dann über Bauchschmerzen zu beklagen. Hausmittel - nein, kein Schnaps 😉 - können gegen Unwohlsein aller Art helfen. Das war auch schon in der Frühen Neuzeit so, lange bevor moderne Medikamente unsere Hausapotheken bestückten.
Danke an @wildpflanzen für die hilfreichen Tipps, die uns bestimmt gut durch die Feiertage bringen 😍
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Advent, Advent, die Nase brennt 🤧 Überall hustet, schnieft und niest es momentan 🤒 Viele greifen bei kleineren Infekten gerne zu #Hausmitteln: Ingwer- oder Kräutertee, Inhalieren usw. Das kann helfen, Erkältungsbeschwerden zu lindern, auch, wenn es sich dabei nicht um Medikamente in unserem modernen Sinne handelt.
In der Frühen Neuzeit vertrauten die Menschen unter anderem auf #Kräuter, aus denen Heilmittel hergestellt wurden. Auch Salben wurden mit pflanzlichen Extrakten angereichert. Noch heute schwören manche auf Ringelblumensalbe - die ist übrigens auch bei wunden Nasen sehr wohltuend 😉 Danke @wildpflanzen für die interessanten Infos 😍
Was hilft dir bei einer Erkältung? Oder hast du einen Tipp, um dein Immunsystem zu stärken? Danke schon mal im Namen aller Schnupfenasen 🙏🥰
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Es wurde nicht nur geschwitzt, gebadet und getrascht in Badstuben, wie hier im #BadstubenMuseumWangen. Sondern sie waren Orte, in denen medizinische Grundversorgung angeboten wurde. Gerne angenommen wurde zum Beispiel der #Aderlass - mehr oder weniger ein #Allheilmittel für alle möglichen körperlichen Beschwerden. Beim Aderlass wurde Blut abgelassen, mitunter ziemlich große Mengen. Man ging davon aus, dass dadurch schädliche Stoffe aus dem Körper gelangen. Schröpfen hatte eine ähnliche Zielsetzung. Dabei wurde mit Unterdruck auf der Haut mit erwärmten Gläsern erzeugt, das fördert die Durchblutung an den behandelten Stellen und es kommt zu kleinen blauen Flecken. Manchmal wurde zusätzlich die Haut eingeritzt, damit Blut austrat. Auch zahnärztliche Behandlungen wurden in Badstuben durchgeführt. Allerdings war der Ausgang meist so, dass man mit weniger Zähnen aus der #Badstube kam, als beim Betreten derselbigen 😬
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Korrektur: Natürlich gab es schon Seife. Es müsste heißen, "Shampoo gab es noch nicht". Denn das fand erst seit dem 19. Jahrhundert weite Verbreitung. Stattdessen haben die Menschen im 16. Jahrhundert Seifenlauge zum Haarewaschen benutzt, vom pH-Wert schlecht für die Kopfhaut, aber auch schlecht für Läuse😉.
Mit diesem Reel geht es ins Herzen einer Badstube aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit, in die sogenannte Schwitzstube, hier wieder im Badstuben Museum Wangen. In der Schwitzstube wurde nicht nur geschwitz,, sondern auch gebadet, getratscht und die neusten Gerüchte geteilt. Auch zur Zeit des Bauernkriegs hatte die Äußere-Badstube von Magdalena Scherer in der Esslinger Vorstadt in Stuttgart eine solche Schwitzstube. Falls Ihr Magda noch nicht kennt, schaut doch mal auf ihren Kanal, wie hier die Schwitzstube im Graphic Novellook aussieht.
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#LAUTseit1525 ist ein Storytelling-Projekt des Landesmuseums Württemberg, das sich mit dem Bauernkrieg vor 500 Jahren beschäftigt. Heute wieder aus dem #BadstubenMuseumWangen. Diesmal mit einem Reel für #Architekturfreund*innen, denn es geht um den typischen Aufbau einer #Badstube. Diese hier wurde später gebaut als jene von Magda - und ist trotzdem ganz schön alt.
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Einfach mal #Wellness, weil’s so schön ist? In der Frühen Neuzeit brauchte man für’s Chillen einen guten Grund: Wie gut, dass Jesus persönlich um das leibliche Wohl seiner Schützlinge besorgt zu sein scheint - zumindest wenn es nach Murner geht 😉 Ob wohltuende Massage oder relaxen im Ruheraum, Jesus ist dabei.
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Bildnachweise:
Murner, Thomas: Ein andechtig geistliche Badenfart/ des hochgelertẽ Herrẽ Thomas mürner/ der heiligẽ geschrifft doctor barfůser. Straßburg 1514. Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Yg 6435. S. 78, 50, (82 Füße,) 46, 58, 62, 66, (70 aftershave,) 94; http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0001B58800000000 Public Domain
Die Syphilis breitete sich ab Ende des 15. Jahrhunderts in Europa aus - eine bisher unbekannte Krankheit, die Angst und Schrecken verbreitete. Sie breitete sich in allen Sänden aus, traf Landsknechte, Bischöfe, Adlige und sogar den Kaiser gleichermaßen. Die Ausbreitung der Syphilis wirkte sich auch auf militärische Konflikte aus, bspw. war der Ausbruch unter den französischen Söldnern während der Belagerung Neapels 1495 kriegsentscheidend. Auch im Bauernkrieg wird sie im Alltag relevant gewesen sein, da viele Landsknechte mit dem dazughörigen Tross aus weiten Teilen Europas in Gebiete vordrangen, in denen es zu Aufständen kam.
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Bildnachweise:
Slides 1-3: Dürer, Albrecht: Flugblatt auf die Syphilis. o.O 1496. Wien, Albertina, DG1930/210; https://bit.ly/3AYkG6Q Public Domain
Holbein, Hans (d.J.): Head of a Young Man. Camebridge, MA-USA, Harvard Art Museums/Fogg Museum, Bequest of Paul J. Sachs, "A Testimonial to my friend Felix M. Warburg", 1949.2, https://hvrd.art/o/297479 ; Photo © President and Fellows of Harvard College, 1949.2
Grünpeck, Joseph: Tractatus de pestilentiali . Nürnberg 1496, Titel. München, Bayerische Staatsbibliothek, 4 Inc.s.a. 929; https://bit.ly/4eaARNb :CC by-nc-sa/4.0/
Hutten, Ulrich: Vlrichen von Hutten eins teutschen Ritters von der wunderbarlichen artzney des holtz Guaiacum genant/ vnd wie man die Frantzosen [...] Straßburg 1519. Berlin, Staatsbibliothek Berlin, Kd 5933, Titel; https://bit.ly/4egnvyh Public Domain
Steber, Bartholomäus: A malafranczos. Wien ca. 1497/98; München, Bayerische Staatsbibliothek, 4 Inc.s.a. 1700 m, Titel; https://bit.ly/4e0wx2Y by-nc-sa/4.0/
Beham, Barthel: Das vom Tod überraschte Weib. o.O. 1526. Wien, Albertina, DG1930/773 https://bit.ly/4eimaHw Public Domain
Wie sah die Badstube von Magdalena Scherer aus? So richtig wissen wir das leider nicht, aber wer es herausfinden will kann im Allgäu fündig werden. Das Badstuben Museum in Wangen ist ein echter Schatz. Hier könnt ihr nicht nur Geschichte hautnah erleben, sondern auch verstehen, wie wichtig die Badstuben einmal als Teil der städtischen Infrastruktur waren.
Im 16. Jahrhundert waren Badstuben nicht einfach nur Orte der Hygiene. Sie waren der Mittelpunkt des städtischen Lebens, der Begegnung und des sozialen Austauschs. 🤝🏛️ Auch während des Bauernkriegs trafen sich hier Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, tauschten Neuigkeiten aus und knüpften wichtige Kontakte, wie bei Magdalena Scherer.
Stellt euch vor, wie das warme Dampfbad die Menschen anlockte, wie entspannt und gleichzeitig lebendig die Atmosphäre war. 🌬️♨️ Das war nicht bloß eine Badeerfahrung, das war ein soziales Erlebnis, das die Gemeinschaft stärkte und einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit leistete. 🧖♂️❤️
Das Badstuben Museum Wangen führt euch auf eine faszinierende Reise durch die Geschichte der Bäderkultur. Jeder Winkel dieses Museums erzählt von einer Vergangenheit, die viel bedeutender war, als man auf den ersten Blick annehmen könnte.
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Murners Badenfahrt gibt einen detaillierten und gleichzeitig amüsierten Einblick in die Badekultur der Frühen Neuzeit. Als Geschöpfe Gottes waren die Menschen in der Pflicht, ihre leibliche Hülle zu pflegen, sozusagen Gott zur Ehre. Murner macht anschaulich, welch seltsamen Auswüchse die Leibespflege bei seinen Zeitgenoss*innen mitunter annahm.
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Bildnachweise:
Murner, Thomas: Ein andechtig geistliche Badenfart/ des hochgelertẽ Herrẽ Thomas mürner/ der heiligẽ geschrifft doctor barfůser. Straßburg 1514. Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Yg 6435. http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0001B58800000000, Titel. Public Domain
Murner, Thomas: Die Geuchmat zu straff allen wybschen mannen. Basel 1519. München, Bayerische Staatsbibliothek , Rar. 1791, Fol. Biiiir https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb00025698?page=19 CC BY-SA 4.0
Murner, Thomas: Ein andechtig geistliche Badenfart/ des hochgelertẽ Herrẽ Thomas mürner/ der heiligẽ geschrifft doctor barfůser. Straßburg 1514. Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Yg 6435. http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0001B58800000000, S. 26, 19, 22, 15. Public Domain